Verkehrsbelästigung Schiefbahner
Norden
Internet: http://verkehr-schiefbahner-norden.blogspot.de
Stellungnahme zum Verkehrsgutachten
Baugebiet Willicher Straße
1. Thema verfehlt
Schon der Titel des Gutachtens zeigt, dass hier hauptsächlich die
Auswirkungen des geplanten Neubaugebietes auf nur die Willicher Straße
untersucht wurde.
Die Bürgerinitiative wurde in
keiner Weise an der Studie beteiligt, Die Aussage der Verwaltung man würde
die Anliegen der BI an das Planungsbüro weitergeben hat nicht stattgefunden.
Die Verwaltung hat mit der BI nie über das Verkehrsgutachten gesprochen.
Das Ergebnis: Auswirkungen auf Hochstraße und Wallgraben wurden nicht untersucht.
Lapidar wird ausgesagt:
Der Knotenpunkt Willicher Str./Wallgraben kann bei der Herleitung der
Verkehrsverteilung nicht angesetzt werden. Das
ist falsch: Hochstraße und Wallgraben werden von den Bauplänen 44S und bald 33
S betroffen.
Das Gutachten geht an der Verkehrsproblematik Schiefbahn Nord vorbei weil
der Auftrag der Verwaltung falsch gestellt wurde. Das Geld für das Gutachten hätte man sich sparen können. Der früher
von der Verwaltung erstellte
Verkehrsbericht kam zu dem gleichen Ergebnis. Kein Wunder!
2. Folgende Fragen der BI zum Verkehr wurden in dem Gutachten nicht untersucht
·
Was passiert wenn der Schleichweg am Klapptor
(2000 Fahrten/Tag) wirklich nur noch für den Landwirtschaftlichen Verkehr
genutzt werden darf? Die Aussage der Politik:“ man sollte froh sein dass es diesen
Schleichweg gibt“ werten wir als einen Aufruf zur Nichtbeachtung von
Verkehrsregeln.
·
Wie wirken sich weitere Bauleitplanungen im
Schiefbahner Norden aus
Befremdlich ist hier die Aussage
von Frau Stall und ihrer Baudezernentin in der Anhörung dass sie den Bauleitplan
33S nicht kennen.
·
Wie entwickelt
sich der Verkehr in den nächsten Jahren. Dazu ist in dem Gutachten wieder einmal keinerlei Aussage zu finden.
·
Wie wirkt sich der geplante Kreisverkehr oder
eine Ampel auf die Verkehrsverteilung Willicher Str. / Tupsheide aus?
·
Welche Entlastung bringt eine Nordumgehung
wirklich? (Unterschiedliche Zahlen im Verkehrsgutachten 2005 und Mobilitätsplan)
3.
Erkenntnisse aus dem Gutachten
Gemessen wurde am Donnerstag den 16.1.2014 und zwar von 7:00
bis 9:00. Von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr. Die Zeiten wurden merkwürdiger weise von
der Verwaltung festgelegt.
Über äußere Umstände zum Messzeitpunkt wie
z.B.: Wetter wird im Gutachten nichts ausgesagt. Laut Wetterbericht hat es
morgens geregnet.
Für den Knotenpunkt Willicherllicher Str.
/Korschenbroicher Str. wurde der Spitzen verkehr gemessen
Morgenspitze
07:30 Uhr- 08:30 Uhr Abendspitze 16:30 Uhr- 17:30 Uhr
Willicher Str. 363 Kfz/h Willicher Str. 430 Kfz/h
Korschenbroicher Str. 1421 Kfz/h Korschenbroicher Str. 1461 Kfz/h
.
Der Verkehr aus der Willicher Straße
beträgt nur 18 % des Verkehrsaufkommens auf der L382. Für Gatherbusch und Linksabbieger L382 wurden
keine Fahrzeugbewegungen ermittelt. Dies
ist ein Hauptargument für eine preisgünstigere Ampel statt eines Kreisverkehrs.
Es hatte morgens geregnet. Es ist unglaublich, dass der Spitzenverkehr morgens wesentlich niedriger sein soll als abends, vor allen Dingen
wenn man weiß, dass bei Regen Eltern die Kinder zur Schule fahren. Wir
zweifeln aus diesem Grund die Messung an und fordern eine Wiederholung-
Die rechnerische Bewertung des Gutachters
der Verkehrsqualität am Knotenpunkt L32 / Willicher Str. sagt aus: „ Es bilden
sich hier lange Schlangen ständig
wachsende Staus, extrem lange Wartezeiten, Überbelastung“. Diese Beurteilung teilen wir auf
Grund eigener Messungen und Beobachtungen nicht.
Weiterhin wissen wir, dass das Argument des Gutachters, dass die
Willicher Str. weil schneller zu durchfahren ein Schleichweg für de Fahrten in
Richtung Willich ist falsch ist-
Im Gegenteil. Der
größte Anteil der 80 Fahrzeuge
die in der Spitzenzeit von Tupheide in Richtung Willich abbiegen sind Fahrzeughalter,
die eine Auffahrt von der Willicher Straße aus scheuen.
Für den Knotenpunkt Tupsheide/K
orschenbroicher Str. wurde folgender der Spitzen verkehr gemessen
Morgenspitze
07:30 Uhr- 08:30 Uhr
Abendspitze 16:30 Uhr- 17:30
Uhr
Tupsheide . 356 Kfz/h Tupsheide. 347 Kfz/h
Korschenbroicher Str 1023 Kfz/h Korschenbroicher Str 1033 Kfz/h
Willicher
Straße und Tupsheide haben derzeit einen
etwa gleich hohen Verkehrsanteil.
Für den Wallgraben wurden in der Spitzenzeit 145 Fahrzeuge pro Stunde ermittelt.
Der Gutachter verweist auf Ermittlungen der
Verwaltung wo festgestellt wurde, dass auf der Willicher Straße häufig zu schnell gefahren wird. Bei der geplanten
Verbreiterung der Willicher Straße ab Rubensweg
in Richtung L382 entsteht eine weitere „Rennstrecke“.
Aus den Einzelmessungen hat das Gutachten derzeit 4500
Fahrten pro Tag für die Willicher Str. ermittelt. Das ist eine rechnerische
Durschnittszahl. Das Gutachten sagt
leider nichts darüber aus welche Fehlergenauigkeit diese Zahlen haben. In etwa gilt
diese Anzahl auch für die Tupsheide.
Das Gutachten hätte man sich sparen können,
da alle Zahlen die im Gutachten ermittelt wurden schon in einem älteren Gutachten des Willicher Verkehrsamtes erwähnt
werden.
Zusammenfassung:
Schon auf Grund der
begrenzten Aufgabenstellung an
den Gutachter konnte kein befriedigendes Ergebnis erwartet werden. Sicher wären bessere Resultate erreicht
worden hätte man die Mitarbeit der BI nicht so rigoros abgelehnt.
Durchführbare Maßnahmen den Verkehr in Schiefbahns Norden zu
entlasten haben sich aus dem Gutachten nicht ergeben.
Leider wurde die Messung nur an einem Tag gemacht. Da die
Messergebnisse nicht zu erklären sind fordern
wir eine Wiederholung der Messung.
Einige Aussagen des Gutachters können wir nicht
nachvollziehen und werden noch einmal nachfragen.
Das Zahlenmaterial spricht eindeutig für die Errichtung einer
Ampel statt eines teuren Kreisverkehrs.
Die ermittelten Werte können
je nach Verkehrssituation jedoch
stark streuen. Die teilweise
jetzt schon vorhandenen chaotischen Verkehrsverhältnisse würden durch eine Bebauung mit bis zu 1000 zusätzlichen Verkehrsbewegungen
pro Tag noch verschlimmert.
Die Aussage des
Gutachtens ist dass Straßen im
Schiefbahner Norden den zusätzlichen Verkehr aus einem eventuellen Neubaugebiet
noch irgendwie aufnehmen. Die derzeitigen Anwohner müssen jedoch den Lärm und die
Luftverschmutzung , über die im Gutachten nichts ausgesagt wurde, ertragen.
Ralf
Lück Willicher Str. 55 Tel.
02154 5633 E-Mail:
Ralf_Lueck@t-online.de