Samstag, 14. Juni 2014

Stellungnahme zum Verkehrsgutachten

                Verkehrsbelästigung  Schiefbahner  Norden
                           Internet:  http://verkehr-schiefbahner-norden.blogspot.de


Stellungnahme zum Verkehrsgutachten Baugebiet Willicher Straße

1.       Thema verfehlt

Schon der Titel des Gutachtens zeigt, dass hier hauptsächlich die Auswirkungen des geplanten Neubaugebietes auf nur die Willicher Straße untersucht wurde.
Die Bürgerinitiative wurde in keiner Weise an der Studie beteiligt, Die Aussage der Verwaltung man würde die Anliegen der BI an das Planungsbüro weitergeben hat nicht stattgefunden. Die Verwaltung hat mit der BI nie über das Verkehrsgutachten gesprochen.

Das Ergebnis: Auswirkungen auf Hochstraße und  Wallgraben wurden nicht untersucht.
Lapidar wird ausgesagt: Der Knotenpunkt Willicher Str./Wallgraben kann bei der Herleitung der Verkehrsverteilung nicht angesetzt werden. Das ist falsch: Hochstraße und Wallgraben werden von den Bauplänen 44S und bald 33 S betroffen.
Das Gutachten geht an der Verkehrsproblematik Schiefbahn Nord vorbei weil der Auftrag der Verwaltung falsch gestellt wurde. Das Geld für das Gutachten hätte man sich sparen können. Der früher von der  Verwaltung   erstellte Verkehrsbericht kam zu dem gleichen Ergebnis. Kein Wunder!

2.       Folgende Fragen der BI zum Verkehr wurden in  dem Gutachten nicht untersucht

·         Was passiert wenn der Schleichweg am Klapptor (2000 Fahrten/Tag) wirklich nur noch für den Landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden darf? Die Aussage der Politik:“ man sollte froh sein dass es diesen Schleichweg gibt“ werten wir als einen Aufruf zur Nichtbeachtung von Verkehrsregeln.
·         Wie wirken sich weitere Bauleitplanungen im Schiefbahner Norden aus
Befremdlich  ist hier die Aussage von Frau Stall und ihrer Baudezernentin in der Anhörung dass sie den Bauleitplan 33S nicht kennen.
·         Wie entwickelt  sich der Verkehr in den nächsten Jahren. Dazu ist in dem Gutachten  wieder einmal keinerlei Aussage zu finden.
·         Wie wirkt sich der geplante Kreisverkehr oder eine Ampel auf die Verkehrsverteilung Willicher Str. / Tupsheide aus?
·         Welche Entlastung bringt eine Nordumgehung wirklich? (Unterschiedliche Zahlen im Verkehrsgutachten 2005 und Mobilitätsplan)



3.       Erkenntnisse  aus dem Gutachten

Gemessen wurde  am Donnerstag den 16.1.2014 und zwar von 7:00 bis 9:00. Von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr. Die Zeiten wurden merkwürdiger weise von der Verwaltung festgelegt.
Über äußere Umstände zum Messzeitpunkt wie z.B.: Wetter wird im Gutachten nichts ausgesagt. Laut Wetterbericht hat es morgens geregnet.

Für den Knotenpunkt Willicherllicher Str. /Korschenbroicher Str. wurde der Spitzen verkehr gemessen
Morgenspitze 07:30 Uhr- 08:30 Uhr                       Abendspitze  16:30 Uhr- 17:30 Uhr   
Willicher Str.                      363 Kfz/h                         Willicher Str.                      430 Kfz/h  
Korschenbroicher Str.      1421 Kfz/h                         Korschenbroicher Str.      1461 Kfz/h

.
Der Verkehr aus der Willicher Straße beträgt nur 18 % des Verkehrsaufkommens auf der L382.  Für Gatherbusch und Linksabbieger L382 wurden keine Fahrzeugbewegungen ermittelt. Dies ist ein Hauptargument für eine preisgünstigere Ampel statt eines Kreisverkehrs.

Es hatte morgens geregnet. Es ist unglaublich, dass der Spitzenverkehr morgens wesentlich niedriger  sein soll als abends, vor allen Dingen wenn man weiß, dass bei  Regen Eltern die Kinder zur Schule fahren. Wir zweifeln aus diesem Grund die Messung an und fordern eine Wiederholung-

Die rechnerische Bewertung des Gutachters der Verkehrsqualität am Knotenpunkt L32 / Willicher Str. sagt aus: „ Es bilden sich hier lange Schlangen  ständig wachsende Staus, extrem lange Wartezeiten, Überbelastung“. Diese Beurteilung  teilen wir auf Grund eigener Messungen und Beobachtungen nicht.

Weiterhin wissen wir, dass das Argument des Gutachters, dass die Willicher Str. weil schneller zu durchfahren ein Schleichweg für de Fahrten in Richtung Willich ist falsch ist-
Im Gegenteil.  Der  größte  Anteil der 80 Fahrzeuge die in der Spitzenzeit von Tupheide in Richtung Willich abbiegen sind Fahrzeughalter, die eine Auffahrt von der Willicher Straße aus scheuen.

Für den Knotenpunkt Tupsheide/K orschenbroicher Str. wurde folgender der Spitzen verkehr gemessen
Morgenspitze 07:30 Uhr- 08:30 Uhr                       Abendspitze  16:30 Uhr- 17:30 Uhr   
Tupsheide .                       356 Kfz/h                           Tupsheide.                        347   Kfz/h  
Korschenbroicher Str     1023 Kfz/h                         Korschenbroicher Str     1033 Kfz/h

Willicher Straße und Tupsheide haben derzeit  einen etwa gleich hohen Verkehrsanteil.

Für den Wallgraben wurden in der Spitzenzeit 145 Fahrzeuge pro Stunde ermittelt.

Der Gutachter verweist auf Ermittlungen der Verwaltung wo festgestellt wurde, dass auf der Willicher Straße häufig zu  schnell gefahren wird. Bei der geplanten Verbreiterung  der Willicher Straße ab Rubensweg in Richtung L382 entsteht eine weitere „Rennstrecke“.

Aus den Einzelmessungen hat das Gutachten  derzeit 4500 Fahrten pro Tag für die Willicher Str. ermittelt. Das  ist eine rechnerische Durschnittszahl.  Das Gutachten sagt leider nichts darüber aus welche Fehlergenauigkeit diese Zahlen haben. In etwa gilt diese Anzahl auch für die Tupsheide.

Das Gutachten hätte man sich sparen können, da alle Zahlen die im Gutachten ermittelt wurden schon in einem älteren  Gutachten des Willicher Verkehrsamtes erwähnt werden.

 Zusammenfassung:
Schon auf Grund der  begrenzten Aufgabenstellung  an den Gutachter konnte kein befriedigendes Ergebnis erwartet werden.  Sicher wären bessere Resultate erreicht worden hätte man die Mitarbeit der BI nicht so rigoros abgelehnt.
Durchführbare Maßnahmen den Verkehr in Schiefbahns Norden zu entlasten haben sich aus dem Gutachten nicht ergeben.
Leider wurde die Messung nur an einem Tag gemacht. Da die Messergebnisse nicht zu erklären sind fordern wir eine Wiederholung der Messung.
Einige Aussagen des Gutachters können wir nicht nachvollziehen und werden noch einmal nachfragen.
Das Zahlenmaterial  spricht eindeutig für die Errichtung einer Ampel statt eines teuren Kreisverkehrs.
Die ermittelten Werte können  je nach Verkehrssituation jedoch  stark streuen.  Die teilweise jetzt schon vorhandenen chaotischen Verkehrsverhältnisse  würden durch eine  Bebauung mit bis zu 1000 zusätzlichen Verkehrsbewegungen pro Tag noch  verschlimmert.
Die Aussage des Gutachtens ist dass  Straßen im Schiefbahner Norden den zusätzlichen Verkehr aus einem eventuellen Neubaugebiet noch irgendwie aufnehmen. Die derzeitigen Anwohner  müssen jedoch den Lärm und die Luftverschmutzung , über die im Gutachten nichts ausgesagt wurde, ertragen.

Ralf Lück  Willicher Str. 55            Tel.  02154 5633               E-Mail: Ralf_Lueck@t-online.de







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